Reisefotografie einmal anders!

Ein Beispiel für alternative Reisefotografie: Blick durch die Frontscheibe bei einer Fahrt auf dem Highway 89 durch das Tal des Yellowstone River an einem verregneten Abend
Ein Beispiel für alternative Reisefotografie: Blick durch die Frontscheibe bei einer Fahrt auf dem Highway 89 durch das Tal des Yellowstone River an einem verregneten Abend © Holger Rüdel

Reisefotografie? Da denken viele – zu Recht – an die quälend langweiligen Urlaubsbilder des letzten Familientreffens. Der schiefe Turm von Pisa, das Brandenburger Tor, die Golden Gate Bridge und so weiter – wer will diese millionenfach abgelichteten Motive noch sehen? Also: Warum nicht einmal bei einer Reise den Blick schweifen lassen und sich auf ein neues, überraschendes und unerwartetes Bild einlassen? Vielleicht eine Szene, die dem Urlaubsfoto-Album zu Hause viel mehr Spannung gibt?

Auf Reisen fotografieren: Mut zum Experiment!

Es gibt für eine „alternative“ Reisefotografie tausende Möglichkeiten. Man muss nur den Mut (und die Zeit) aufbringen, mit seinem Aufnahmegerät etwas zu experimentieren. Teures Equipment ist dabei gar nicht nötig. Es gilt der bekannte Spruch: „Das Bild entsteht im Kopf und nicht in der Kamera!“

Tipps für „alternative“ Reisefotos

Nachfolgend ein paar Tipps für Reisefotos, die aus dem Rahmen fallen:

  • Ungewöhnliche Licht- oder Wetterverhältnisse können scheinbar öden Landschaften Spannung und Dramatik verleihen.
  • Früh morgens und spät abends lassen sich Landschaften in der Regel am besten in Szene setzen. Urlaubsfotos von Landschaften wirken deshalb häufig so langweilig, weil sie tagsüber in gleißender Sonne entstanden sind.
  • Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe, mit Langzeitbelichtungen und Mitzieheffekten sorgt für überraschende Momente.
  • Nicht immer nur auf die Hauptattraktion fokussieren – das machen die meisten. Sondern den Blick auch auf das richten, was links und rechts davon interessant erscheint und in die Komposition einbezogen werden kann. Ein Beispiel für diese Art der Annäherung an bekannte Motive ist das Foto in der Galerie unten mit dem abgestorbenen Baum als Silhouette vor einer Steilwand im berühmten Arches National Park in den USA.
  • Nicht nur in Farbe, sondern zur Abwechslung auch einmal in Schwarzweiß fotografieren bzw. die Colorbilder zu Hause am Computer in Schwarzweiß-Bilder verwandeln!
  • Erst erkunden, dann fotografieren! Die besten – und ungewöhnlichsten – Reisefotos entstehen, wenn man sich die Zeit nimmt, die Gegend zu Fuß zu erschließen. Meistens wird man Entdeckungen machen, die von den Touristenmassen übersehen wurden und einen neuen Blick auf „totfotografierte“ Motive ermöglichen. Ich hatte dieses Erlebnis bei einer Wanderung durch Monument Valley, den von Navajo-Indianern verwalteten weltbekannten Naturpark in den USA. Dort stieß ich auf ein herzförmiges „God Bless America“-Schild und bezog dieses in einem US-amerikanischen Indianer-Reservat eher seltene Symbol in meine Aufnahme der Tafelberge mit ein. 

Reisefotografie kann eine wunderbare „Schule des Sehens“ durch das Auge der Kamera sein. Man muss nur den Mut aufbringen, einmal die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Mit den Bildern auf dieser Seite möchte ich dazu anregen, auf Reisen den Apparat – oder auch das Smartphone! – in die Hand zu nehmen und kreativ zu fotografieren. 

 

 

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