Nikon Coolscan 5000

Nikon Coolscan 5000 © Holger Rüdel
Der Nikon Super Coolscan 5000 ED ist der weltweit leistungsfähigste Kleinbild-Filmscanner. Das Gerät gibt es nur noch auf dem Gebrauchtmarkt. Nikon hat die Produktion von Filmscannern 2009 eingestellt. © Holger Rüdel

Nikons Super Coolscan 5000 ED gilt als bester Kleinbild-Filmscanner der Welt, wird aber nicht mehr produziert. Wer dieses Gerät besitzt, kann sich glücklich schätzen, denn kein anderer Filmscanner ist in der Lage, Kleinbild-Dias und -Negative in so hoher Qualität und mit derart großem Tempo zu verarbeiten.

Auflösung 4000 ppi

Bei einer Auflösung von 4000 ppi holt der Coolscan 5000 aus einem Kleinbild-Dia ca. 20 Millionen Bildpunkte heraus. Im unkomprimierten TIFF-Format abgespeichert, erhält man eine Bilddatei von ca. 55 Megabyte Größe. Diese Dateigröße verdoppelt sich noch, wenn man mit 16 Bit pro Farbkanal abspeichert. „Mehr ist aus einem Kleinbild-Positiv oder -Negativ nicht herauszuholen“, heißt es treffend in einem Testbericht. Ich will hier aber nicht wiederholen, was schon mehrfach über den Coolscan geschrieben wurde, sondern nachfolgend nur kurz meine eigenen Erfahrungen mit dem Gerät beim zur Zeit noch laufenden Scanprozess von immerhin über 13.000 Dias und ebenfalls großen Mengen an Schwarzweiß-Negativstreifen wiedergeben.

Windows-Kompatibilität

Zunächst zur Installation: Wer – wie ich – bisher mit einem anderen Nikon-Scanner gearbeitet und auf seinem Windows-Rechner bereits die letzte Version der kostenlosen Scansoftware Nikon Scan in der Version 4.0.3 installiert hat, wird sofort mit dem Coolscan 5000 loslegen können. Es wird immer wieder behauptet, dass der Coolscan 5000 nicht Windows-7-kompatibel ist. Diese Aussage stimmt nicht! Mit Nikon Scan 4.0.3 (auf der offiziellen Nikon-Website als Download verfügbar) funktioniert alles bestens! Bildgröße und Auflösung des Scans lassen sich ebenso wie andere Parameter in der übersichtlichen Bedienoberfläche von Nikon Scan leicht einstellen und bei Bedarf schnell nachjustieren. Ich arbeite mit einer festen Bildgröße von 45 x 30 cm bei einer Auflösung von 300 ppi und einer Farbtiefe von 8 Bit. Eine maßvolle Unscharfmaskierung sowie die automatische Staub- und Kratzerentfernung (Digital ICE) sind immer aktiviert. Ich speichere alle Dia-Scans als NEF-Dateien (Nikons RAW-Format) und habe damit den Vorteil, eine nachfolgende Bildbearbeitung – vorzugsweise in Nikon Capture NX 2 – jederzeit rückgängig machen zu können, ohne das Original zu verändern.

Stapelverarbeitung

Neben der herausragenden Scanqualität liegt der entscheidende Vorteil des Coolscan 5000 in der Möglichkeit, mit dem Magazin SF-200 bzw. dem Nachfolgemodell SF-210 (beides nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich) große Mengen an Dias automatisch zu verarbeiten. Solange man nicht Diarahmen unterschiedlicher Fabrikate in diesem Stapelprozess vermischt, funktioniert alles weitgehend störungsfrei. Gelegentlich allerdings verklemmt sich ein Dia und stoppt den Scanvorgang. Um dieses Risiko einzudämmen, füttere ich den vorzüglichen Slide Feeder SF-200 nur mit jeweils etwa 35 Dias und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Nur selten verhakt sich dann ein Dia.

Fazit: Mit dem Nikon Coolscan 5000 wird das Scannen großer Mengen von Kleinbildmaterial zum Vergnügen. Wer ein umfangreiches Analogarchiv digitalisieren muss, sollte zugreifen, wenn er das Glück hat, das Gerät sowie den SF-200 oder SF-210 auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.

 

 

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