Jim Brandenburg – Engagement für die Prärie

Jim Brandenburg beim Outdoor-Workshop in Selk 2011 © Holger Rüdel
Outdoor-Workshop mit Jim Brandenburg im Juni 2011 in Selk (Schleswig-Holstein) © Holger Rüdel

„Jim Brandenburg ist einer der großen Fotografen unserer Zeit – nicht nur im Hinblick auf seine visuelle Erfassungsgabe, sondern auch durch sein Verständnis für die Natur und seine besondere Begabung, dies den Menschen einfühlsam und doch nachdrücklich mitzuteilen“, schrieb William Graves vom National Geographic Magazine. Man muss ergänzen: Jim Brandenburg ist nicht nur ein weltweit bedeutender Naturfotograf, sondern auch ein großer Naturschützer.

Eines seiner Hauptinteressen in den 1970er und 1980er Jahren galt dem Fotografieren von Wölfen. Zurück in Minnesota, wandte sich Brandenburg wieder der Prärie zu – der Landschaft im Südwesten des US-Bundesstaates, in der er seine Kindheit verbracht und schon im Alter von 15 Jahren seine ersten Experimente als Naturfotograf unternommen hatte. Die Prärie – das war und ist auch in den USA ein in zahllosen Filmen, Bildbänden und Romanen immer wieder klischeehaft genutztes Motiv.

Ein Leben für die Natur: Jim Brandenburgs Einsatz für die Prärie

Vor gut 25 Jahren begann Jim Brandenburg, dieses ursprünglich riesige Ökosystem in seiner ursprünglichen Form zu dokumentieren. „Heute ist fast nichts mehr davon übrig. Hier und da gibt es noch ein paar Flecken von wenigen Hundert Hektar. Ich warte auf den richtigen Himmel, auf die Tiere, auf die Stimmung und versuche dann, all das in meinen Bildern zu vereinigen.“ Brandenburgs Landschaftsaufnahmen – fast immer ohne jegliche Spur von Menschen  – setzen der Prärie ein Denkmal und fordern die Betrachter der Fotos, aber auch die zuständigen Behörden dazu auf, die Reste dieses Ökosystem zu bewahren und eingetretene Zerstörungen zu beseitigen.

Jim Brandenburg beschränkt sich indes nicht auf fotografische Appelle: Zusammen mit seiner Frau Judy gründete er 1999 „The Brandenburg Prairie Foundation“ zum Schutz dieser legendären Landschaft, die wir vor allem mit Bildern von unendlicher Weite und riesigen Bisonherden verbinden. Genau diese beiden Motive verdichtete Jim Brandenburg 1990 zu einer panoramaartigen Komposition einer im staubigen Gegenlicht vorbeiziehenden Herde von Prärie-Büffeln – ein großartiges Foto, das mit dem treffenden Originaltitel „Dream Back the Bison“ die ökologische Botschaft des Ausnahmefotografen und Naturschützers Jim Brandenburg verkündet.

In Anerkennung seiner Naturfotografie, „mit der er erfolgreich das öffentliche Bewusstsein für Umweltfragen schärft“, erhielt Brandenburg 1991 den World Achievement Award der Vereinten Nationen.

Dieser Beitrag wurde am 18. Juni 2011 veröffentlicht in: Schleswig-Holstein Journal, Magazin des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, S. 20.

 

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